Artikel, veröffentlicht auf: www.verdi.de
Sie haben geschafft, wovon viele träumen: Sascha Tietz und seine Kolleg/innen aus vier Edeka-Märkten in Wolfsburg haben ihren eigenen Chef entlassen. Hohe Krankenstände, unzählige Überstunden, marode Filialen und schlechte Arbeitsbedingungen. Dagegen haben sich die Beschäftigten aus vier privatisierten Edeka-Filialen erfolgreich gewehrt. Jetzt werden sie nach Tarif bezahlt.
Sie sind die Helden von Wolfsburg. Weil die Arbeitsbedingungen immer schlechter wurden, starteten Edeka-Angestellte eine Kampagne gegen ihren Chef. Nach nur fünf Monaten gewannen sie - und werden nun wieder nach Tarif bezahlt.
Edeka »privatisiert« seine Märkte – in Wolfsburg wurde der Konzern aber gezwungen, vier Filialen zurückzukaufen. Ein Gespräch der Tageszeitung Junge Welt mit Katharina Wesenick (ver.di)
Nachdem sich die Mitarbeiter der Edeka-Märkte in der Allerstraße, am Berliner Ring, in Detmerode und in Lehre an die Öffentlichkeit gewandt hatten, um auf nach ihrer Meinung katastrophale Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen, will Edeka jetzt handeln. Die bisher vom selbstständigen Einzelhändler Friedel Grimmann geführten Märkte gehen zum 2. April an die Edeka Hannover-Minden über.
Der Kampf der Arbeitnehmer um bessere Bedingungen bei Edeka in Wolfsburg und Lehre nimmt eine überraschende Wendung. Gestern gab der Konzern bekannt, dass Betreiber Friedel Grimmann die vier Märkte zum 2. April abgibt - Edeka übernimmt selbst. Damit dürfen nun alle Mitarbeiter auf Tarifverträge hoffen. Auch stehen umfangreiche Sanierungen an.